Walter Baade
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Zum 60. Todestag
 

Von Gerda-Ilka Borgelt

Heute, am 25. Juni vor 60 Jahren, verstarb nach einer schweren Operation und Komplikationen während des Genesungsverlaufs im Alter von 67 Jahren der weltweit bekannte und berühmte Astronom Walter Baade. Zu seiner Zeit einer der größten Forscher und Beobachter in der Geschichte der Astronomie des 20. Jahrhunderts. Am 30. Juni fand er seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof am Obernberg in Bad Salzuflen. Nach 40 Jahren Ruhezeit sollte das Grab eingeebnet werden. Zahlreiche Astronomen weltweit setzten sich für den Erhalt der Grabstätte ein. Professor Dr. Werner Pfau, emeretierter Direktor der Universitätssternwarte in Jena, nahm federführend den Kontakt zur Stadtverwaltung in Bad Salzuflen auf. Sein Ansinnen zum Erhalt des Grabes stieß auf großes Interesse.
Heinz-Wilhelm Quentmeier, seinerzeit Bürgermeister der Stadt, stand dem Anliegen mit großer Offenheit gegenüber. Nach eingehender Recherche über Walter Baade wurde beschlossen, die Grabstätte als ein Ehrengrab auf Dauer zu erhalten.

Geboren wurde er am 24. März 1893 als Wilhelm Heinrich Walter im Lehrerhaus der Gemeinde Schröttinghausen/Preußisch Oldendorf im Kreis Lübbecke als das Älteste von vier Geschwistern. Der Vater Konrad Baade war Lehrer und unterrichtete im angrenzenden Schulhaus die Dorfkinder je nach Alter vor- und nachmittags.

1901 wechselte die Familie nach Herford, um dem Sohn den Besuch einer höheren Schule zu ermöglichen. Konrad Baade beantragte eine Versetzung an eine der dortigen Volksschulen, um in der Nähe der Schule des Sohnes zu sein. Dieser litt seit seiner Geburt an einer Gehbehinderung, die ihm weite Wege zur Schule erschwerten. Um später vielleicht studieren zu können, sollte Walter das Friedrichsgymnasium besuchen. Sowohl Vater als auch Sohn verbrachten die Grundschulzeit in der Volksschule Stiftberg II. Walter wechselte 1904 auf das Gymnasium und wurde schon nach dem ersten Jahr vom Direktor aufgefordert, die Schule wegen mangelnder Kenntnisse in der Mathematik zu verlassen. Doch Walter lies sich nicht entmutigen und blieb! Nachhilfestunden brachten ihm den gewünschten Erfolg.

Walters Interesse an der Astronomie begann schon sehr früh: " Die Geschichte begann für mich damit, daß mein Vater, als ich Obertertianer war, eines Tages ein Buch mit nach Hause brachte. Ich blätterte darin herum und wurde so fasziniert von dem, was es im Weltall gab, daß ich mich hinsetzte und das Buch in einem Rutsch von Anfang bis Ende durchlas. Seitdem wußte ich, was ich wollte, aber mein Vater hatte seine liebe Not, mich in der Folgezeit mit immer neuen Büchern zu versorgen. "

Seine Jugendjahre verbrachte Walter mit Eltern und Geschwistern im eigenen Häuschen in der Waltgeristraße. Dort wurde er recht schnell als " Sternengucker " bekannt. Der Sohn eines Nachbarn erinnerte sich und erzählte mir lebhaft von den Schilderungen seines Vaters, der Walter Baade als Kind erlebt hatte. Er meinte: „Ja, der Walter, dass war damals schon ein Komischer. Ich hab das immer noch in meinen kindlichen Ohren, wenn mein Vater über den Jungen erzählte: ' Walter Baade guckt wieder aus dem Fenster.' ''
Hinter vorgehaltener Hand sprach man von " Walter, dem Spinner ", der in die Sterne guckt, das war so ein Grundbegriff in unserer Straße...
" Doch Dank ihm war es den Nachbarn auch vergönnt, den leider nur an einem Tag zu sehenden Kometen 1910a in seiner ganzen Pracht zu beobachten. An den Tagen davor und danach hatte es lange geregnet.

Aller Unkerei zum Trotz und mit viel Fleiß ging Walter in der Oberprima als Primus mit Auszeichnung in Mathematik aus dem Abitur hervor. Mit viel Vergnügen erinnerte er sich an die Verwunderung, die er mit seinem Berufswunsch bei anderen erweckte:

"Als ich später beim Abitur erklärte, daß ich Astronomie studieren wollte, gab es im Kollegium allgemeines Kopfschütteln, und man schrieb vorsichtigerweise in mein Abgangszeugnis: ,Er verläßt die Schule, um Mathematik zu studieren.' " Nun, ich habe meinen Entschluß, Astronom zu werden, nie bereut. "

Walter Baade studierte an den Universitäten Münster (1912) und Göttingen (1913-1919) Astronomie (Ambronn, Hartmann), Mathematik (Klein, Hilbert) und Geophysik (Prandtl, Wichert). Wegen seiner Gebehinderung blieb er während des ersten Weltkrieges vom Militärdienst verschont. Mit einer kurzen kriegbedingten Unterbrechung, in der er für die Modellversuchsanstalt für Aerodynamik ballistische Bahnen berechnen musste, wurde er von 1915-1919 Assistent bei dem bekannten Mathematiker Felix Klein. Während seines Studiums lehrte auch Professor Karl Schwarzschild, einer der faszinierendsten Persönlichkeiten unter den Naturwissenschaftlern und Gründer der Astrophysik in Göttingen. Er und viele andere Lehrer waren Wegbegleiter für Baades astronomische Laufbahn und sicher mitbestimmend gewesen für die meisterhafte Art und Weise, in der er später die verschiedensten Probleme angepackt und gelöst hat.

Am 23. Juli 1919 promovierte er mit einer Arbeit über das Spektrum und der Bahnen von Veränderlichen Sternen.
Sein nächstes Ziel war eine Anstellung an der Sternwarte Bergedorf in Hamburg. Er bewarb sich um eine vakante Assistentenstelle mit dem Anspruch " sich ganz der Astronomie zu widmen, um Ersprießliches zu leisten ".

Mit dem 1-m-Spiegel in Bergedorf, stand ihm als Assistent von Direktor Richard Schorr das größte Spiegelteleskop in Europas größter Sternwarte zur Verfügung. Schorr, der ihn anfangs mit dem Aufsuchen von Kleinplaneten und Kometen beauftragte, erkannte sehr bald die besondere Begabung des jungen Menschen. Baade beherrschte das Instrument meisterhaft und er nutzte jede sich ihm bietende Gelegenheit, den Hamburger Nachthimmel nach interessanten Objekten abzusuchen. Am 30. Oktober 1920 gelang ihm das Auffinden des Kleinplaneten Hidalgo, ein Asteroid, dessen extrem elliptische Bahn vom inneren Asteroidengürtel bis jenseits von Jupiter verläuft.
Obwohl die Sichtbarkeit des nächtlichen Himmels unter der immer größer werdenden Industrie litt – was wir heute als Lichtverschmutzung verstehen – gelang es Baade mit sehr viel Geschick und Geduld, seine Routinearbeiten mit der Untersuchung veränderlicher Sterne, ferner Gasnebel und Galaxien (damals sogenannte Welteninseln) zu erweitern.

Baades Wunsch, später einmal an einer der großen Sternwarten in den USA zu arbeiten, erfüllte sich für ihn im Jahre 1926. 1925 besuchten Baade und Schorr die USA für 10 Tage während einer Sonnenfinsternisreise. Sie trafen den Astronomen Harlow Shaplay in Havard und besuchten verschiedene Observatorien. Shapley, Vorsitzender des Rockefeller Fellowship Komitees, war von den Leistungen Baades sehr beeindruckt. Er setzte sich dafür ein, dass Baade als erster deutscher Wissenschaftler nach dem ersten Weltkrieg (!) ein einjähriges Stipendium in den USA zugebilligt bekam. Es war besonders bemerkenswert, weil den Deutschen die Giftgaseinsätze während des Krieges in Belgien und Frankreich vorgeworfen wurden. Somit eine Auszeichnung für Baade. In den USA sammelte er weitere Erfahrungen an den großen Sternwarten Harvard, Yerks und Lick.
Am 30. Januar 1929 habilitierte Baade mit dem Thema „Die extragalaktischen Nebel als Sternsysteme.“ Wenige Tage später heiratete er die technische Assistentin der Bergedorfer Sternwarte, Johanna Bohlmann.

1931 folgte er dem Ruf nach Kalifornien. Er schlug Angebote für eine Direktorenstelle in Hamburg und Jena aus. Die Beobachtungsverhältnisse in Kalifornien waren um ein Vielfaches besser. Er arbeitete nun an den damals größten Teleskopen in den Mount Wilson- und Mount Palomar Observatorien. Mit dem Beobachten und Untersuchen von veränderlichen Sternen – den Cepheiden – die ihre Periodenleuchtkraftbeziehung innerhalb weniger Stunden bis zu vielen Tagen verändern können und als Standardkerzen dienen, gelang es ihm, die Entfernungen zwischen den Galaxien neu zu bestimmen. Er verdoppelte quasi die Größenskala des Universums.

Weitere Highlights in seinem jahrzehntelangen Forschen waren die Identifizierung eines Neutronensterns im Crab-Nebel im Sternbild Stier. Baade erkannte den Verursacher der Supernova, die von chinesischen Astronomen im Jahre 1054 n. Chr. am Taghimmel entdeckt wurde. Walter Baade und der Schweizer Astronom Fritz Zwicky waren schon früh davon überzeugt, dass die Verursacher von Gasnebeln Supernovae waren – also explodierte massereiche Sterne. Der Nebel dehnt sich heute noch mit über 1000 km/s aus. Der Stern wurde nach Baade benannt: der Baadesche Zentralstern.

Bei der Erforschung unserer Milchstraße gelang es ihm, im Zentralgebiet der Galaxis ein kleines Feld auszumachen, das frei von interstellaren Staub ist, bekannt als " Baades Window ". Damit war ihm das Erforschen von Sternen möglich, die er durch Beobachtung und Messen zur Entfernungsbestimmung heranziehen konnte. So berechnete er eine Entfernung von der Position unseres Sonnensystem bis zum Zentrum unserer Galaxis mit ca. 30000 Lichtjahren. Daraus konnte er auch die Größe der gesamten Galaxis ermitteln.

Wunsch und ehrgeiziges Ziel seiner Forschung war die Auflösung des Kerns der Andromeda-Galaxie. Viele Astronomen hatten es versucht, doch über die Auflösung des Randbereiches kam man nicht hinaus. Dies gelang ihm im kriegsbedingt verdunkelten Los Angeles im Jahre 1944 mit Hilfe des 2,5-m Spiegels auf dem Mt. Wilson. Er konnte im Kernbereich der Galaxie Einzelsterne auflösen und Novae, Riesensterne, Kugelsternhaufen und interstellare Materie nachweisen. Nie zuvor hatte ein Astronom so tief ins Weltall geschaut. Als formal internierter Deutscher durfte er zu jeder Zeit die Sternwarte auf dem Mount Wilson allein benutzen, da die amerikanischen Astronomen zu Kriegszwecken eingezogen waren.
1949 wurde das 200 inch Hale Teleskop auf Mt. Palomar in Betrieb genommen und Baade wurde einer der eifrigsten Beobachter.

Durch seine Untersuchungen an Sternen in den Spiralarmen und im Kern der Galaxie, führte er erstmals den Begriff der Sternpopulationen I und II ein. In den Spiralarmen fand er vorwiegend junge, heiße und blaue Sterne, während im Kern der Galaxie sich alte, rote und eisenhaltige Sterne befinden. Durch neue Vermessungen dieser veränderlichen Sterne stellte Baade fest, dass diese einer bisher unentdeckten, doppelt so hellen Klasse angehören. Mit dem 5-m-Teleskop auf Mount Palomar konnte er 1952 seine vorherigen Messungen bestätigen. Somit hatte sich die Distanz zur Andromeda-Galaxie um den Faktor 2 vergrößert. Heute wissen wir, dass die Distanz ca. 2,5 Millionen Lichtjahren beträgt.

Durch seine Arbeiten zu großem Ruhm gelangt, bemühten sich Direktoren von Sternwarten und Universitäten aus aller Welt, diesen Forscher für sich zu gewinnen. Walter Baade war bekannt für mitreißende und anspruchsvolle Vorlesungen, die er sehr lebhaft vortrug. Seine besondere Gabe aber lag darin, sie so zu vermitteln, dass sie auch für interessierte Laien verständlich waren.

Professor Dr. Donald Osterbrock, Leiter des Lick-Observatorium, Weggefährte und Freund Baades in Kalifornien, beschrieb Walter Baade als äußerst charmanten Menschen, liebenswürdig und warmherzig. In Amerika wurde er als Deutscher trotz zweier Weltkriege vielfach bewundert und respektiert. Er war ein hervorragender Lehrer, der zwar behauptete, nicht gern zu unterrichten, aber eine Generation von Astronomen hinterließ, die er geschult und inspiriert hat.

Ende der 50er Jahre – Baade befand sich nun im Rentenalter – durfte er aus versicherungstechnischen Gründen die großen Teleskope nicht mehr bedienen. Es brach ihm laut Aussage eines Freundes fast das Herz. In der Nacht zum 1. Juli 1958 um 0.00 Uhr auf der 100. Jubiläumstagung der American Astronomical Society in Madison, wurde Baades Rücktritt vom Stab der der Mt. Wilson und Mt. Palomar Observatories bekannt gemacht. Seine Zeit als Beobachter an den größten Instrumenten der Welt endete hiermit. Um Baade als Forscher und Lehrer zu gewinnen, bemühten sich Institute auf dem ganzen Erdball um ihn. Für Baade war bezeichnend, dass er all die Hoffnungen und Erwartungen, die man an ihn stellte, voll erfüllte.
Die Verleihung vieler Goldmedaillen für überragende Untersuchungen, Ehrenmitgliedschaften von königlichen Akademien, die Ehrendoktorwürde der Hamburgischen Universität und viele andere Ehrungen sind äußere Zeichen dafür. Für die Fachwelt hatte er den Beinamen " Grandseigneur der Astronomie ".

Für ein halbes Jahr bereiste Baade den australischen Kontinent und hielt Vorlesungen an verschiedenen Universitäten. Er und der holländische Astronom Jaan H. Oort, die beiden führenden Forscher der Nachkriegsjahre für Galaxien und Populationen diskutierten seit 1952 die Idee einer Europäischen Südsternwarte. Und obwohl Baade nie ein offizielles Mitglied eines ESO-Kommitees war, legte man großen Wert auf seinen Rat.

Baade betrachtete sich immer als Deutscher und Europäer. Er liebte seine Heimat und insbesondere Westfalen. Während seiner Europareisen nutze er immer die Gelegenheit, Familie und Freunde in der Heimat zu besuchen. Auch der Kontakt nach Schröttinghausen wurde in der 50er Jahren wieder aufgenommen.
Baade hatte sich mit „Leib und Seele“ der Astronomie zugewandt. Aus tiefster Überzeugung zu einem Beruf, der für ihn nicht faszinierender sein konnte, gelang es ihm, die größten Teleskope der Welt meisterhaft zu beherrschen. Aus dieser Beobachtungsgabe heraus ist es ihm ein Bedürfnis gewesen, Freunde und Familie mit seinem Zitat

 "Wer einmal bewußt in den Kosmos schaut, muß bescheiden werden und erkennen, daß er nur ein Staubkorn ist ",

die ungeheure Dimension des Universums verständlich zu machen.

Baade kehrte 1959 ganz nach Deutschland zurück, um im Ruhestand noch etliche Veröffentlichungen herauszubringen. Seinen Lebensabend wollte er mit seiner Frau – wie er sagte – im beschaulichen Bad Salzuflen verbringen. Dort hatte er in der Talstraße ein Haus erworben. Hamburg war ihnen zu laut und Salzuflen näher seines Heimatortes Schröttinghausen und der Familie in Minden. Leider war ihm mit seiner Frau nur eine kurze Zeit im neuen Haus vergönnt. Nachbarn schilderten das Ehepaar Baade als sehr freundlich. Walter Baade war äußerst gesprächig und hielt so manchen Plausch über den Gartenzaun hinweg.
Die an ihm herangetragene ehrenvolle Aufgabe der Gaußprofessur an seiner alten Universität in Göttingen, konnte er nur noch eingeschränkt wahrnehmen.
Seine Behinderung machte ihm zusehends Probleme und er entschloss sich zu einer Operation in der Göttinger Uni-Klinik, die er zur Bestürzung und Trauer aller Weggefährten und Freunden nicht mehr lebend verließ.

Seine Frau Hanni blieb noch für ein Jahr in der Talstraße wohnen. Sie bedauerte der Nachbarin gegenüber ihre Einsamkeit in dem Haus und äußerte den Wunsch, wegzuziehen. Wichtig war ihr in der Zeit, die umfangreiche Separatensammlung ihres Mannes in gute Hände zu geben. Somit profitierten die Uni Göttingen und andere interessierte Forscher von seinem großen Wissen.

" Die Vereinigung der ehemaligen Schüler des Friedrichsgymnasium (Friederizianer) verlor mit Walter Baade ein Mitglied, das in der wissenschaftlichen Welt hohes Ansehen geno? und bei den jüngeren Astronomen in allen Ländern der Erde sehr verehrt wurde, und wegen seiner subtilen und geistvollen Arbeitsweise als nachahmenswert galt. Leider nahm er viel von seinen letzten Erkenntnissen und Erfahrungen mit ins Grab. Auf einem Ferienkurs für jüngere Astronomen, der im Juli/August 1960 in Holland stattfand, wollte er einige der Hauptreferate übernehmen. Der Tod durchkreuzte diesen Plan..."
(Professor Dr. Wolfgang Priester aus „Erinnerungen an einen bedeutenden Wissenschaftler unserer Zeit“, zum 100. Geburtstag von Walter Baade am 24. März 1993, Westfalenblatt – Herford.

Nach dieser Hülle von Informationen war den Sternfreunden klar, dass die Aufstellung eines Gedenksteins eine angemessene Würdigung dieses Mannes sein würde. Mit einer Spendenaktion, die u. a. auch mit beträchtlichen Summen aus den USA unterstützt wurde, war es möglich, diese Idee zu realisieren. Der Bildhauer Helmut Schön aus Bad Salzuflen stellte den Gedenkstein her, der am 12. Juli 2003 unter Mitwirkung zahlreicher Gäste auf der Grabstätte am Obernberg Friedhof enthüllt wurde.

Donald Osterbrock war von der Idee eines Gedenksteins sehr angetan und äußerte sich so:
"Wer sich für meinen Freund Walter interessiert, ist auch mein Freund! Walter Baade war ein Mann, den die Menschen liebten, er war ein großer Freund der Astonomie! "

Zwei Jahre später wurde die Schulsternwarte im Schulzentrum Lohfeld auf Antrag der Sternfreunde umbenannt. Der Gedanke, eine Sternwarte nach Walter Baade zu benennen, der zudem noch im selben Ort seine letzte Ruhe fand, war naheliegend. Am 27. August 2005 veranstalteten die Sternfreunde eine Feierstunde anläßlich der Umbenennung der Schulsternwarte in „Walter-Baade-Sternwarte im Schulzentrum Lohfeld, verbunden mit der Feier zum 30jährigen Bestehen der Sternwarte. Wunsch war, einen Beitrag dazu zu leisten, die Erinnerung an Walter Baade zu pflegen und die Verbundenheit der Stadt Bad Salzuflen mit dem Astronomen zum Ausdruck zu bringen. Der Rat der Stadt stimmte in einer Sitzung am 16. März 2005 dem Vorschlag der Sternfreunde zu.
In Baades Geburtsort Schröttinghausen wurde dem berühmten Sohn zu Ehren, Anfang Dezember 2007 in einer Feierstunde eine Gedenktafel am Feuerwehrmuseum (zu damaliger Zeit die Dorfschule) angebracht. Die Menschen ehrten damit Baade als „besonderen Oldendorfer Bürger, der weltweit Anerkennung erfahren hat“. Wenige Monate vor seinem Tod hatte er noch Kontakt zur Gemeinde aufgenommen, um ehemalige Freunde wiederzusehen.

" Sagt man von Kopernikus, daß er die Erde aus dem Mittelpunkt der Welt geworfen habe, so kann man von Walter Baade sagen, daß er den Durchmesser des erforschbaren Weltalls verdoppelt habe. "
(Professor Dr. Wolfgang Priester 24. März 1993)

Gerda-Ilka Borgelt
Mitglied der Sternfreunde Bad Salzuflen e.V.

Das Bild zeigt das Grab von Walter Baade auf dem Friedhof am Obernberg am 25. Juni 2020


Sehr viele und ausführliche Informationen über  Walter Baade  finden sich bei  Wikipedia .