Feierliche Enthüllung der Gedenktafel
von
Prof. Dr. Walter Baade
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Pressemitteilung der Sternfreunde von Bad Salzuflen e.V.
Anlass: Feierliche Einweihung des Gedenksteins zu Ehren von Prof. Dr. Walter Baade
Am 12. Juli 2003 um 16 Uhr in der Kapelle des Friedhofs am Obernberg in Bad Salzuflen

"Wer einmal bewußt in den Kosmos schaut, muss bescheiden werden und erkennen, dass er nur ein Staubkorn ist ..."

Dieses Zitat und Hinweise zum Lebenswerk des großen Astronomen, Walter Baade, werden einen kleinen Eindruck geben, welche bedeutende Persönlichkeit auf dem Friedhof am Obernberg in Bad Salzuflen seine letzte Ruhe gefunden hat.
Bisher befand sich auf dem Grab ein Findling mit der schlichten Aufschrift "B A A D E". Für viele, die sich in der Astronomie nicht auskennen, verriet diese Inschrift wenig über den Menschen, der hier vor über 40 Jahre bestattet wurde. Mit weltweiter Unterstützung ist es den Sternfreunden von Bad Salzuflen gelungen, eine Gedenktafel in Auftrag zu geben, die eine kurze Beschreibung des Lebenswerkes von Walter Baade wiedergibt.

Am Sa., den 12. Juli wurde die Gedenktafel feierlich enthüllt. Dies geschah im Rahmen einer Feierstunde in der Kapelle des Friedhofs, zu der zahlreiche Besucher erschienen sind. Unter ihnen waren bedeutende Astronomen, von denen einige Walter Baade persönlich gekannt haben. Angehörige der Familie Baade gehörten ebenfalls zu den Gästen. Der Bürgermeister der Stadt Bad Salzuflen, Gerhard Kleemann, hielt eine Ansprache. Dr. Volker Weidemann, Kiel, und Prof. Dr. Wolfgang Priester, Bonn, sprachen von Walter Baades Lebenswerk. Die Vorsitzende des Vereins der Sternfreunde, Gerda-Ilka Borgelt, berichtete über die Beweggründe der Mitglieder zur Ehrung des großen Astronomen.

Für die musikalische Untermalung sorgte die Musikschule der Stadt.

Nach der Feierstunde fand die feierliche Enthüllung der Gedenktafel am Grab von Walter Baade statt. Interessierte Bürger waren zu dieser Feier herzlich eingeladen.

Einige Informationen zu Walter Baade:

Walter Baade wurde am 24. März 1893 in Schröttinghausen bei Preußisch-Oldendorf in Westfalen geboren. Er besuchte das Friedrichs-Gymnasium in Herford und legte dort 1912 seine Reifeprüfung ab. Er studierte an den Universitäten in Münster und Göttingen Theologie, Mathematik, Physik und Astronomie.

Nach seiner Promotion 1919 in Göttingen und Habilitation 1929 in Hamburg, arbeitete er bis 1931 an der Sternwarte Hamburg-Bergedorf.
1931 folgte er dem Ruf großer Observatorien in Kalifornien. Es gelang ihm, die Entfernungen zwischen den Galaxien neu zu bestimmen, sodass die von E. Hubble angenommenen Entfernungen verdoppelt werden mussten.
Er erkannte als erster, dass es Unterschiede im Alter der Sterne gab, die man für Entfernungsbestimmungen noch heute verwendet ( Kepheiden) und führte den Begriff der Sternpopulationen ein, der diesen Alterunterschied beschreibt. Ferner entdeckte er zahlreiche Kleinstplaneten und Kometen ( z.B. Hidalgo 1920 und Ikarus 1948). Nach seiner Emeritierung im Jahre 1958 folgte er für ein Jahr der Einladung zu verschiedenen Universitäten und Observatorien in Australien.

Es hatte die Absicht seinen Lebensabend in der Stadt Bad Salzuflen zu verbringen, Leider verstarb er 1960 in Göttingen.

Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof am Obernberg in Bad Salzuflen.